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MOPPING MANGA

von
Anna-Christina Weström

Die Studienarbeit „Mopping Manga“ von Anna-Christina Weström verfolgt den Ansatz, eine Verbindung zwischen der traditionellen japanischen Kunst des „Shodo“ (ursprünglich chinesischeKalligrafie) und dem modernen Mangazeichnen herzustellen. Als Inspiration dienen insbesondere diediversen Arbeiten des berühmten Performance -und Kalligraphie Künstlers Shotei Ibata aus Kyoto,welcher dafür bekannt war, einen Pinsel in der Größe eines Menschen für seine Performances zu verwenden. Anna-Christina Weström bedient sich statt Pinsel und Kalligrafie-Papier einem Wischmopp sowie einem großen Bettlaken in dem Versuch, einen Manga zu zeichnen – eine Kunst, die für gewöhnlich mit filigranen Medien wie Füller und Rasterfolien über Stunden auf eine detailverliebte Weise kreiert wird. Japanische Kalligrafie dagegen entsteht aus dem Moment heraus durch wenige, doch entschlossene Pinselstriche ohne die Möglichkeit, einen gesetzten Streich wieder rückgängig zu machen. Durch die Verbindung zweier Kunstformen derselben Kultur, die unterschiedlicher jedoch nicht sein könnten, wird der Spagat zwischen Moderne und Tradition zur Aufgabenstellung, die aktuell häufig in den Diskussionen um die japanische Gesellschaft und Kultur thematisiert wird.